Mütter

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Egal wie lange eine Frau bereits Mutter ist und wie egal wie klein oder groß ihr Baby ist, es kann zu jeder Zeit drängende Fragen oder Sorgen geben, die Anlass geben, nach kompetenter Hilfe zu suchen.

Das alte Sprichwort: Kleine Kinder – kleine Sorgen, große Kinder – große Sorgen ist dabei nicht ganz richtig, denn auch bei kleinen Kindern gibt es manchmal Anlass für große Sorgen. Ob eine Mutter deshalb große oder kleine Sorgen spürt, hängt schließlich ganz allein von ihrer eigenen Empfindung ab! Es ist deshalb ihre individuelle Entscheidung, ob sie Hilfebedarf bei sich erkennt.

Heultage, Babyblues und Wochenbettdepression

Das Baby ist geboren und das Glück einer frischen Mutter und ihrer Familie ist nahezu perfekt. Mutter und Kind sind gesund und alle freuen sich darüber. Abgesehen von den wenigen Heultagen in den ersten Tagen nach der Geburt erleben die meisten jungen Mütter vorwiegend diese Glücksgefühle, und sie gehören zu den positiven und wünschenswerten Erfahrungen der Mutterschaft.

Aber immer wieder passiert es, dass sich frische Mütter dauerhaft unglücklich, unverstanden und überfordert fühlen. Die sie umgebenden Menschen haben kein Verständnis für ihre anhaltende Traurigkeit, den nicht enden wollenden Babyblues und die Gefühlsverwirrung unter der sie leiden. Manchmal verbergen diese Mütter auch ihre wahren Gefühle und sie scheinen vordergründig glücklich und gut zu funktionieren. Hinter dieser Fassade sind sie aber zutiefst unglücklich und machen sich große Sorgen.

Aufmunternde Worte helfen nicht und die Mutter fühlt sich mit ihren ambivalenten Gefühlen allein gelassen und muss sich sogar Undankbarkeit über das nicht anerkannte Babyglück vorwerfen lassen.

Kaiserschnitt und andere
belastende Geburtserlebnisse

Eine Geburt ist immer ein aufregendes Ereignis und auch mit einer guten Geburtsvorbereitung hat frau nur bedingt Einfluss auf den Geburtsverlauf. Aus diesem Grund sagen Hebammen auch, dass eine Geburt erstens anders verläuft- und zweitens als frau denkt. Für die meisten Mütter ist dies kein Problem und sie finden ihren Frieden mit dem Unerwarteten.

Aber es gibt immer wieder Frauen, die enorm anstrengende, überaus schmerzhafte und überwältigende Geburtserfahrungen gemacht haben. Sie fühlen sich übergangen, ausgeliefert oder zutiefst in ihrer Seele verletzt, manche gar traumatisiert. Die Narbe an ihren Bauch hat auch eine in ihrer Seele hinterlassen. Sie sind geplagt von Selbstvorwürfen und Versagensängsten und kommen nicht allein darüber hinweg. Immer wieder drängt sich das Erlebte ins Bewusstsein und verursacht ein belastendes Gefühl. Manchmal tauchen die Emotionen bereits sehr früh im Wochenbett auf, manchmal auch erst wenn eine weitere Schwangerschaft vorliegt und damit eine weitere Geburt ansteht.

 

Stillberatung  bei Stillproblemen

Neugeborene Babys: Wenn der Start des Stillens schwierig ist

Stillen wird als die einfachste, gesündeste und damit optimale Ernährung für einen Säugling beschrieben. Dies trifft sicherlich zu, wenn der Beginn des Stillens unter günstigen Bedingungen verlaufen kann, was ja in den meisten Kliniken und nach den allermeisten Geburten möglich ist.

Diese optimalen Bedingungen sind aber leider nicht immer gegeben und es gibt viele Gründe, warum ein Baby frühzeitig zugefüttert wird. Beispielsweise kann eine frühe oder kurzfristige Trennung vom Neugeborenen, zu niedriger Blutzucker, zu große Gewichtsabnahme, Trinkschwäche, ausgeprägte Neugeborenen Gelbsucht oder eine andere medizinische Notwendigkeit dazu führen, dass das Baby zunächst nicht an der Brust gestillt werden kann. Es gibt auch mütterliche Voraussetzungen, die das Stillen erschweren können wie ein verzögerter Milcheinschuss, ein Milchstau, die Erschöpfung nach einer langen Entbindung, eine Operation an der Brust, Schmerzen, ambivalente Gefühle dem Stillen gegenüber oder der Glaube, stillen zu müssen.

Auch wenn diese Liste bei Weitem nicht vollständig ist, führt eine Stillproblematik dazu, dass die Mutter eine emotional herausfordernde Situation erlebt. Diese ist umso ausgeprägter,  je mehr sich die Mutter das Stillen wünscht und je stärker das Kind die Brust ablehnt. Stillberatung sollte dann auch die Gefühle, wie mögliche Sorgen, Ängste und Bedenken der Mutter berücksichtigen, die im Zusammenhang mit der Stillproblematik stehen.  Darauf aufbauend können sich dann das Stillen und die Mutter-Kind-Beziehung positiv verändern.

Ältere Säuglinge: wenn das Abstillen schwierig ist

Gerade wenn es am Anfang schwierig war, das Baby zu stillen und Mutter und Baby mit viel Engagement zu einer dauerhaften Stillbeziehung gefunden haben, fällt es später oft nicht leicht, diese wieder zu beenden. Manche Säuglinge lassen sich nicht von allein abstillen – auch dann nicht wenn die Mutter gern weniger stillen oder sogar ganz abstillen möchte.  Gerade zu den Schlafenszeiten fordert manches Kind häufig unnachgiebig seine liebgewonnene Gewohnheit ein. Die Mutter gibt dann nach, würde aber gern einen anderen Weg finden, ihr Kind in den Schlaf zu bringen.

Stillberatung ist eine Beratung in besonderen Lebenssituationen und wird deshalb privat in Rechnung gestellt. Als Hebammenleistung ist sie nur abrechenbar wenn sie im Rahmen einer – im Voraus vereinbarten – Wochenbettbetreuung erfolgt.

Bebizeit: Beratung, Entwicklung & Bindung